Je nach dem Reifegrad der Früchte, ist bei uns Ende September bis ca. Mitte Oktober immer eine echte Hochsaison der Vereinstätigkeiten.
Es beginnt immer damit, dass alle benötigten Gerätschaften wieder herausgeholt und überprüft werden müssen, damit wir im Einsatz keine Verzögerungen bekommen. Dann wird alles für den ersten Einsatz gereinigt und bereitgestellt. Die Erntefahrzeuge werden überholt, die Presse aufgestellt und die Schläuche und Pumpen wieder aufgebaut.
Um uns in die Thematik einzustimmen erfolgt am Sonntag der Aufbauten auch meist das Keltern für und mit Kindern. Hier können die Kleinen schon mal üben, was die Erwachsenen und Heranwachsenden dann in den nächsten Wochen so im Großen tun. Äpfel lesen, waschen, zerkleinern und dann in den Handpressen den goldenen Saft herauspressen. Dieses Ereignis steht übrigens gerne allen Kindern der Umgebung offen und wir freuen uns über regen Zuspruch 🙂
Ab dann folgt an den Wochenenden bis zum Ende der Keltersaison immer der selbe wohlgeübte Ablauf.
Freitag: Mit langen Stangen ausgerüstet rückt das hoffentlich reich vertretene Helferteam aus und rüttelt die Äpfel von den Bäumen. Wer dies schon ein paar Stunden getan hat, der weiß, dass dies durchaus körperlich fordernd ist und sich wegen möglichem Apfeleinschlags auch ein Kopfschutz in Form von Helmen lohnen kann – es sollen ja alle wieder heil nach Hause kommen 🙂
Die gesammelten Äpfel werden entweder in Planen geschüttelt oder bei geeignetem Gelände mit einer Erntemaschine aufgesammelt. Diese wandern dann in die Hänger am Traktor und werden für den kommenden Tag bereitgestellt.
Samstag: In aller Frühe werden zuerst die Äpfel des Vereins gewaschen, zerkleinert und von der Bandpresse in die Vorratsbehälter gepumpt. Mit der neuen Bandpresse ist es schon fast eine Wonne und die Arbeiten deutlich weniger anstrengend geworden.
Wenn noch freie Kontingente an dem Tag verfügbar sind, können die Vereinsmitglieder ihre Äpfel unter Einbringung ihrer Arbeitsleistung verarbeiten lassen. Der Deal dabei ist, dass die Mitglieder sich natürlich auch erst bei der Vereinsarbeit einbringen, damit die Arbeitsmasse auch bewältigt werden kann. Traditionell haben wir auch immer so viele unterschiedliche Arbeiten, dass man über das Jahr gesehen immer eine Tätigkeit findet, die einem liegt. Am Ende des Tages werden der Kelterraum und die Maschinen gereinigt und für den Sonntag bereitet.
Sonntag: Auch am Tag des Herren fallen bei uns wichtige Arbeiten an. An diesem Tag wird der frische Süße (Saft) haltbar gemacht, wenn daraus kein Apfelwein entstehen soll. Hierfür wird der Saft über eine Pumpe durch einen sehr fein ausbalancierten Erhitzer geleitet und dann direkt in “Bag in the Box” Behälter gefüllt. Der Saft soll ja haltbar sein, aber dennoch noch möglichst viele Vitamine enthalten, die bei zu langer und hoher Erhitzung verloren gehen würden.
So, nun neugierig geworden? Wir nehmen immer gerne Interessierte mit auf die Reise zum Stöffsche und Saft und freuen uns Menschen für dieses Kulturerbe begeistern zu können. Sprecht uns gerne an. Hungrig muss bei uns übrigens auch niemand sein 🙂