Apfelbaum beim OGV Fischbach
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Apfelbäume spritzen? Eine vielschichtige Thematik

Immer wieder geistert es durch die Presse, dass gespritzte Äpfel im Handel sind. Gar von „Schneewittchen-Äpfeln“ ist die Rede – lecker im Aussehen, aber giftig.

Schon einmal vorweg: Wir haben unsere Bäume seit vielen Jahren nicht mehr mit Pflanzenschutzmitteln gespritzt. Die Gründe hierfür sind weitreichend und auch komplex und nicht immer heißt „spritzen“ von Bäumen, dass Gifte eingesetzt werden. Manchmal findet damit auch einfach eine direkte Düngung über die Blätter statt, oder eine biologische Bekämpfung von Schädlingen, ähnlich wie bei Mückenlarven.

Aber bitte warum ist die Frage dann komplex? Vielleicht fängt es schon damit an, dass weder der Verein, noch seine Mitglieder direkt und alleine aus dem Ertrag der Bäume Bäume leben muss (müssen). Unsere Äpfel müssen auch nicht „schön“ sein oder Mindestnormen in Größe oder Aussehen entsprechen. Unsere Äpfel werden in aller Regel zu Saft verarbeitet und wenn sie reif und bekömmlich sind, dann sind wir zufrieden. Ganz im Gegenteil zu den Anforderungen aus den Normen, werden bei uns auch Apfelsorten gepflanzt und geerntet, die im Erwerbsanbau schon lange verschwunden sind, weil sie zu wenig Ertrag, Süße oder aber das falsche Aussehen haben. Über die Robustheit der alten Sorten streiten sich die Experten gerne. Wir wissen jedenfalls, dass unsere Äpfel genau das Aroma liefern, das wir für uns für unseren Süßen wünschen.

Bei uns zählt nur das Aroma

Ein Erwerbsbauer hingegen mit eng stehenden Plantagen und den Forderungen aus Industrie und Handel hat einen ganz anderen Druck auf Einkommen und auch durch Krankheiten und Schädlinge als wir das haben. Eine oder mehrere schlechte Ernte würde uns zwar treffen, aber erstmal nicht die Existenz kosten, wie das bei Voll- oder Nebenerwerbslandwirten der Fall wäre.

Ein solcher Anblick erwärmt das Herz.

Sind denn unsere Produkte BIO? Im Regelfall versteht man BIO als ein Siegel für das man sich aufwendig zertifizieren lassen muss und quasi alle Abläufe rund um die Wiesen, Bäume und Verarbeitung nachweisen muss. Diesen Aufwand haben wir bisher immer gescheut und werden in absehbarer Zeit auch wohl nicht mit dem Gedanken spielen das zu tun. Wir kennen für uns die Qualität der Produkte und kommen sehr gut ohne eines der vielen Siegel aus, die sich da auf dem Markt tummeln. Es wäre auch schwierig, wenn wir die Äpfel der Mitglieder verarbeiten. Hier dürfte sich nichts vermischen.

Würden wir trotzdem spritzen? Auch hier müssen wir uns fragen, was man genau unter der Frage versteht. Wenn wir der Meinung sind, dass der Einsatz von Mitteln angezeigt sein könnte, haben wir zu dem Thema Mitglieder oder Berater, die die entsprechende Befähigung haben und uns dann Fallbezogen damit beschäftigen. Ansonsten freuen wir uns, dass wir uns diese Frage schon länger nicht mehr stellen mussten und hoffentlich auch nicht müssen.

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