Der Obst- und Gartenbauverein Fischbach 1906 e. V.
Die Geschichte des OGV Fischbach
1900 wurde gemeinsam mit Kelkheim ein Obstbauverein gegründet. 1906 trennten sich die Vereine und wurden selbstständig.
Die Initiative lag bei den Lehrern Bach, Faust, Pistor und Brötz.
Bis 1937 war Lehrer Andreas Faust 1. Vorsitzender, ihm folgte Wilhelm Klingel und diesem schließlich 1946 Johann Wittekind. Herr Paul Ernst wurde 1963 als 1. Vorsitzender gewählt. Die letzte Jahreshauptversammlung in dieser Zusammensetzung fand am 22.4.1966 statt. In den folgenden Jahren sind keine bedeutenden Vereinsaktivitäten zu verzeichnen. Die Wiederbelebung erfolgte am 23.1.1992 durch die Wahl eines neuen Vorstandes und die Verabschiedung einer neuen, zeitgemäßen Satzung. Die vorhandenen alten Unterlagen wurden von Herrn Ernst an den neu gewählten 1. Vorsitzenden Herrn Walter Ohlenschläger übergeben. Seine größte Blütezeit hatte der Verein in der Zeit zwischen 1948 und 1962 bis zu 75 aktive Mitglieder waren im Verein zusammengeschlossen. So wurden zum Beispiel 1962 an die Obst- und Gemüse- Absatzgenossenschaft in Kriftel folgende Erntemengen geliefert:
16.800 kg Mirabellen, 3.700 kg Tafeläpfel, 3.000 kg Zwetschen, 1.400 kg Birnen, 1.000 kg Schwarze Johannisbeeren, 900 kg Himbeeren, 400 kg Kirschen, 200 kg Schattenmorellen, 25 kg Brombeeren, 550 kg Pflaumen, 850 kg Schütteläpfel, mit einigen anderen Sorten insgesamt 29.200 kg Obst. Aus diesen Mengen kann man erkennen, dass die Obsterzeugung für viele Vereinsmitglieder in der Zeit des Wiederaufbaues eine wichtige Einnahmequelle war. Der Verein unterhielt eine Sammelstelle und organisierte den Transport und die Abrechnung. Um solche Erntemengen zu produzieren zu können mussten in früheren Jahren Bäume und Sträucher in großen Mengen gepflanzt und gepflegt werden. Krankheiten und Schädlinge galt es in den Griff zu bekommen. Bei all diesen Aufgaben stand der Verein seinen Mitgliedern hilfreich zur Seite.
Bei der Wiederbelebung im Jahr 1992 änderten sich die Zielsetzungen des Vereins. Es entstand vielmehr das Bewusstsein für die Landschaftsprägende Leistung unserer Vorgänger. Bis in die 60er Jahre wurde von diesen Mitgliedern eine Kulturlandschaft geschafften die für unser Vortaunusgebiet prägnant und charakteristisch ist. Mit dem Rückgang der Landwirtschaft der Ausweisung großer Wohngebiete sowie der zunehmenden Industrialisierung ging das Interesse am Obstanbau zurück. Rückblickend muss festgestellt werden, dass in den 60er, 70er und 80er Jahren mehr Obstbäume gerodet als junge Bäume
nachgepflanzt wurden. Der heutige Bestand ist immer noch stark überaltert, somit war Anfang der 90er Jahre für uns erkennbar, dass das typische
Erscheinungsbild unserer Vortaunuslandschaft in absehbarer Zeit nicht mehr vorhanden ist.
Wer sind wir heute – Satzung und Mitgliedsantrag
Unsere Tätigkeit ist nicht mit den überlieferten Aufgaben eines traditionellen Obst- und Gartenbauvereins zu vergleichen, vielmehr sind wir hauptsächlich mit der Landschaftspflege und hier besonders mit der Erhaltung unserer Obstbaumbestände befasst. Dazu wollen wir Wissen vermitteln, Aufklärung betreiben und fachliche Weiterbildung anbieten. Wir bieten Baumschnittlehrgänge und Veredelungskurse an. In Zusammenarbeit mit dem Landschaftspflegeverband Main-Taunus e.V. wurden Sammelbestellungen von Obstbäumen organisiert. Fachvorträge zu speziellen Fragen des Obstanbaus und der Obstverwertung sollen bei allen Mitbürgern das Interesse für diesen Lebensbereich wecken und damit direkt zum Erhalt unserer Landschaft beitragen.
Zur Zeit pflegen wir ca. 400 hochstämmige Obstbäume. Unsere Ernte wird am Rettershof verarbeitet und gelagert. Im Herbst wird für alle Interessierte in der Kelterei am Rettershof das Keltern für den Verein und Mitglieder angeboten. An jedem 2. Samstag eines Monats werden zwischen 14.00-17.00 Uhr am Rettershof die Erzeugnisse aus unseren Streuobstwiesen verkauft.
Um die Produkte erschaffen zu können, ist eine der wichtigsten Tätigkeiten des Vereins die Pflege der Bäume. Dieses findet ebenso jeden 2. Samstag statt, allerdings schon am Vormittag statt und Interessierte sind immer herzlich willkommen.
Neue Mitglieder die sich für die Ziele unseres Vereins einsetzen sind uns jederzeit willkommen.
Die Satzung finden Sie hier, sowie auch den Aufnahmeantrag für Neumitglieder
1. Vorsitzender: | Walter Ohlenschläger (Amt ruht) |
2. Vorsitzender: | Peter Prade |
Kassierer: | Patrick Karger |
Schriftführer: | Tobias Scherner |
Beisitzer: | Dietmar Drossel |
Sylwia Drossel | |
Heinz Graulich | |
Paul Herden | |
Hans Herold | |
Dominik Leffringhausen | |
Heiner Schmitt | |
Klaus Thoma |