Die Sache mit der Geistlichkeit hat am Rettershof ja schon eine lange Tradition, auch wenn sich die Spielarten ein wenig verschoben haben. Früher mussten die Töchter und auch Söhne ins Kloster gehen, damit sie versorgt sind. Das Kloster Retters erzählt ja hiervon eine lange und bewegte Geschichte.
Heute pilgern Menschen gerne wegen der Natur und der Köstlichkeiten zum Rettershof und manchmal auch wegen eines Gottesdienstes. Einige dienen aber auch im Stillen und kommen einer hohen Kunst nach. Es ist zwar nicht, dass aus Wasser Wein gemacht wird, aber irgendwie hat es auch mit einer Verwandlung zu tun – mit ganz viel Feuer wird aus Wein dann Schnaps.


Seit Jahrzehnten nutzt der OGV das Brennrecht, dass auf dem Rettershof liegt, aus. Mit viel Liebe zum Detail und hoher Passion verwandeln die Oberen des Ordens Rohamterial zum flüssigem Gold und werden auch von fleißigen Novizen unterstützt.


So haben wir über den Sommer in mehrstufigen Brennverfahren das hochprozentige Ausgangsprodukt von Kirschpflaumen erstellt und dieses kommt nun in die Lagerung zur Reifung. Dabei braucht man Zeit, Ruhe und Geduld.

In der Mache haben wir derzeit noch Mirabellen und Zwetschgen und dann kommen auch bald wieder Quitten und vielleicht, mit etwas Glück, auch noch Birnen. Es ist wirklich ein sehr geschäftiges Jahr bei uns in der Brennerei.
Natürlich kam auch die Versorgung der Ordensbrüder nicht zu kurz. Wie das aber genau ablief, das wird ein andermal verraten.
