Kinder & Jugendbereich

Das Märchen von den drei kleinen Apfelbäumchen

Der Lebenszyklus auf einer Streuobstwiese in Märchenform für Kinder

Es waren einmal…

drei kleine Apfelbäumchen, die träumten davon, dass sie einmal ganz groß sein würden. Mit einer dichten Krone, die im Frühjahr herrliche Blüten und daraus im Herbst viele leckere Früchte hervorbringen würde.

Nachdem sie in die Wiese eingepflanzt waren, dauerte es dann doch noch eine längere Zeit bis sie so richtig erwachsen wurden.

Dann schenkten sie den Menschen jedes Jahr viele leckere Äpfel und diese freuten sich sehr darüber. Daraus stellten sie leckeren süßen Apfelsaft her und vergorenen Apfelwein.

Die Bäume träumten davon, dass das lange so weitergehen sollte, aber plötzlich merkten sie, dass im Innern des Stammes etwas nicht stimmte. Dort knisterte und krachte es und sie spürten, dass sie alt und brüchig wurden. Dazu gesellten sich Würmer, die sich langsam in das Holz hineinbohrten. Auch kamen Spechte und hackten Löcher in das morsche Holz, um an die fetten Würmer zu gelangen.

In den morschen Stellen und in den von den Spechten gehackten Löchern wurde es alsbald munter. Es gesellten sich dort Insekten wie Hummeln, Wildbienen und anderes Getier. Auch hatten Vögel und Fledermäuse bald ihre Nester in den immer hohlen werdenden Stämmen gebaut.

Den Bäumen machte das nichts aus, sie freuten sich über das Leben in ihrem Stamm.

Sie gedeihten trotzdem weiter und schenkten den Menschen lange die leckeren Äpfel.

Doch eines Tages, ganz plötzlich, brachen mehrere Äste mit lautem Krach von den Bäumen runter. Die Bäume schämten sich ein wenig, weil sie nicht mehr so eine schöne Krone hatten, aber munterten sich gegenseitig auf, dass sie doch immer noch leckere Äpfel wachsen lassen konnten.

So ging das noch eine längere Zeit, bis eines Tages im Winter ein langer Schneefall mit dickem, nassem Schnee kam und sich wie ein Panzer auf die Bäume legte.

Die stöhnten bei der schweren Last und es wurde ihnen ganz schwindelig.

Als dann noch ein starker Sturm dazu kam, konnten sie sich mit ihrem Wurzelwerk nicht mehr halten und fielen mit einem lauten Plumps in das mit Schnee bedeckte Gras.

Da lagen sie nun und waren traurig, weil sie doch noch so gerne leckere Äpfel hervorgebracht hätten. Aber alles Jammern hatte keinen Zweck, weil ohne Wurzwelwerk das Leben der Bäume zu Ende gehen muss. Und so schliefen sie friedlich auf der Wiese ein.

Im Frühjahr merkten die Menschen, dass die Bäume umgefallen waren, weil das Wurzelwerk sie nicht mehr hatte halten können.

Da waren sie sehr traurig, denn sie hatten immer so leckere Äpfel von ihnen erhalten.

Glücklicherweise hatten sie aber schon gemerkt, dass die Bäume langsam älter werden und neue, junge Bäume gepflanzt, die ihnen weiterhin Äpfel schenkten.

Jetzt überlegten die Menschen, wie sie sich bei den umgefallenen Obstbäumen für das viele leckere Obst bedanken könnten.

Den Stamm und das Astwerk zu zersägen, um daraus Brennholz zu machen, das kam für sie nicht in Frage.

Deshalb luden sie jeden Baum einzeln auf die Gabel eines Traktors und fuhren diese in einem Trauerumzug zu einem Ruheplatz für alte Bäume. Dort bedankten die Menschen sich nochmals herzlich für die vielen Gaben, die sie von den Bäumen erhalten hatten.

Um sie besser auf einen Haufen legen zu können, wurden sie noch in Stücke geschnitten und das viele Astwerk wurde am Rande der Wiese aufgestapelt, damit bald eine große Hecke entstehen könnte.

Auf dem großen Haufen der alten zersägten Stämme konnten sie jetzt den vielen Mitbewohnern, die bei ihnen noch im Stamm lebten, ein Zuhause geben. Vielleicht kommen noch andere Tiere dazu und fühlen sich in ihrem alten Holz wohl.

Die Bäume freuten sich über das Geschehene: wenn wir schon keine Früchte mehr wachsen lassen können, dann können wir doch noch lange viele Tiere beherbergen und so noch Gutes tun. Das ist der Kreislauf des Lebens…

…und wenn sie nicht gestorben sind………….

Autor: Hans Herold und seine kleinen Helfer

Das Märchen hier noch einmal als PDF

Das Märchen von den drei kleinen Apfelbäumchen

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